Das katholische Bistum Limburg hat eine „Fachstelle gegen Gewalt“ gegründet. Die neue Abteilung sei eine Anlaufstelle bei allen Formen von Gewalt in kirchlichen Einrichtungen, wie sexualisierter, spiritueller, körperlicher oder psychischer Gewalt, teilte das Bistum am Freitag mit. Betroffene oder Zeugen fänden Gehör und Unterstützung. Die Mitarbeitenden intervenierten bei konkreten Vorfällen und seien für die Vorbeugungsarbeit der Diözese verantwortlich. Die Fachstelle wirke außerdem als Schnittstelle zum Betroffenenbeirat und zur Unabhängigen Kommission des Bistums.
„Die bestehenden Kompetenzen in der Prävention, Intervention und Aufarbeitung des Bistums sollen in der Fachstelle gegen Gewalt gebündelt, transparent gemacht und erweitert werden“, erläuterte die Co-Leiterin Sandra Gudehus. Zu den Aufgaben gehörten die Unterstützung beim weiteren Ausbau eines bistumsübergreifenden Kompetenznetzwerkes sowie das Erstellen von Informationsmaterialien und Handlungsleitplanken. Auch Schulungen zur Vorbeugung und Kommunikation sowie die Unterstützung bei der Einführung eines Schutzkonzeptes gegen Gewalt gehörten zu dem Aufgabengebiet.
Die Fachstelle baue auf der jahrelangen Arbeit der Koordinationsstelle Prävention vor sexualisierter Gewalt auf, sagte die Co-Leiterin, die Präventionsbeauftragte des Bistums Silke Arnold. Die Fachleute sollen nach Angaben des Bistums dazu beitragen, grundsätzlich Machtmissbrauch und Strukturen, die diesen begünstigen, frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. Denn diese bildeten den Nährboden für übergriffiges und verletzendes Verhalten.