Das Bistum Fulda will die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt dauerhaft fortsetzen. Eine neue Fachstelle bündelt Prävention, Intervention und Aufarbeitung. Maßgeblich sei die Perspektive der Betroffenen.
Das Bistum Fulda sieht in der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt eine dauerhafte Verantwortung. Das erklärte die Pressestelle des Bistums am Mittwoch auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Mit der Veröffentlichung des Abschlussberichts im Sommer 2025 habe die Unabhängige Aufarbeitungskommission ihre Arbeit zwar formal beendet, doch die Arbeit gehe weiter.
Das Bistum erklärte, die Bistumsleitung habe auch nach der Veröffentlichung des Berichtes noch in engem Austausch mit den Mitgliedern der Kommission gestanden, um deren Empfehlungen zu würdigen und in die weitere Arbeit einfließen zu lassen. Maßgeblich bleibe dabei die Perspektive der Betroffenen.
Konkret habe das Bistum Fulda vor dem Hintergrund der Erkenntnisse und Impulse aus dem Bericht eine eigene Fachstelle Prävention, Intervention, Aufarbeitung eingerichtet. Diese bündele und stärke die bisherigen Angebote und übernehme koordinierende Aufgaben. In der Fachstelle sei seit Oktober auch der Bereich Aufarbeitung strukturell verankert, den eine neu eingestellte Referentin übernommen habe.
Die Bistumsleitung sowie die Verantwortlichen für Personal, Prävention, Intervention und Aufarbeitung hätten sich intensiv mit dem Bericht der Kommission auseinandergesetzt. Deren Empfehlungen flössen in die alltägliche Arbeit ein und bildeten die Grundlage für weitere Schritte. So arbeite die neue Fachstelle strukturiert an der Fortführung der Kommissionsarbeit und sorge für eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Aufarbeitung im Bistum Fulda.
Der im Juni vorgestellte Kommissionsbericht hatte bilanziert, im Bistum Fulda gebe es mindestens 120 mutmaßlich Betroffene von sexuellem Missbrauch seit 1945. Solche seien in ihren Nöten und ihrem Leid bis zum Jahr 2010 nicht beachtet worden, Beschuldigte seien mit Nachsicht behandelt und an andere Orte versetzt worden, hieß es bei der Vorstellung des Berichts.