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Bistum Aachen warnt vor Einsparungen im Entwicklungsministerium

Das Bistum Aachen warnt vor Kürzungen im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. „Mit Unverständnis und Bestürzung verfolgen wir, die wir in den deutschen katholischen Bistümern Mitverantwortung für die internationale Zusammenarbeit tragen, die aktuellen Diskussionen um die Zukunft der Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe für die Länder des Südens und Ostens unserer Welt“, erklärte der Leiter der Stabsabteilung „Kirche im Dialog“ im Bischöflichen Generalvikariat Aachen, Markus Offner, am Donnerstag. Das Bistum rief alle Bundestagsabgeordneten aus seiner Diözese dazu auf, sich bei den Etatberatungen für den kommenden Bundeshaushalt gegen entsprechende Pläne zu wehren.

Laut dem Bistum droht für das Haushaltsjahr 2025 eine weitere Kürzung des Etats des Bundesministeriums um noch einmal zwei Milliarden Euro sowie weitere Einsparungen in den Folgejahren. Wegen möglicher Auswirkungen auf die Finanzierungen von Hilfswerken und Projekten forderte Offner die Bundestagsabgeordneten auf, sich für eine solide finanzierte und handlungsfähige deutsche Entwicklungspolitik einzusetzen: „Treten Sie für eine starke Entwicklungspolitik im Haushalt 2025 ein und sichern Sie damit die Existenzgrundlage vieler Menschen weltweit.“

Im Bistum Aachen haben mit Misereor, Missio und dem Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ drei internationale Hilfswerke ihren Sitz. 690 Millionen Menschen leben nach Angaben des Bistums derzeit auf der Welt in extremer Armut, mehr als 100 Millionen Menschen seien auf der Flucht. Angesichts dieser Tatsachen hält es das Bistum Aachen für „unverantwortlich“, wenn Deutschland seine Bemühungen im Kampf gegen die weltweite Armut einschränkt.