Die Amtszeiten des Trierer Bischofs Ackermann und seines Vorgängers, des heutigen Kardinals Marx, stehen im Fokus einer Missbrauchsstudie. Die Untersuchung im Bistum Augsburg reicht bis in die Amtszeit von Bischof Meier.
In zwei katholischen Bistümern werden am Vormittag Studien zu sexuellem Missbrauch vorgestellt. In Trier geht es um drei wichtige und noch im Amt befindliche Bischöfe und um die Frage, ob sie Fehler gemacht haben im Umgang mit Missbrauchsfällen. In Augsburg wurden Akten der Jahre 1946 bis 2014 untersucht.
Forscher der Universität Trier haben die Amtszeit des amtierenden Bischofs Stephan Ackermann und die seines Amtsvorgängers Reinhard Marx untersucht. Marx ist seit 2008 Erzbischof von München und Freising und seit 2010 Kardinal. Zudem war er von 2014 bis 2020 Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Auch sein Nachfolger als Vorsitzender, der heutige Limburger Bischof Georg Bätzing, steht im Fokus: Er war von 2012 bis 2016 Generalvikar in Trier.
Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Bistum Augsburg teilte mit, die neue Studie sei eine “vertiefte Auswertung des der MHG-Studie zugrundeliegenden Datenbestandes für das Bistum Augsburg unter besonderer Berücksichtigung der Verantwortlichkeiten”.
Die MHG-Studie ist ein 2018 veröffentlichtes Forschungsprojekt, das die Bischofskonferenz in Auftrag gegeben hatte, um das Ausmaß sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche in Deutschland zu ermitteln. Ergänzt wurden diese Daten laut Mitteilung um einen Anhang mit nach Redaktionsschluss der MHG-Studie 2014 bekanntgewordenen Fällen sexualisierter Gewalt.