Bischof Christian Stäblein hat bei einem Erntedankgottesdienst in Liebenwalde (Landkreis Oberhavel) am Sonntag vor einem „aus dem Tritt“ geratenen Kreislauf des Lebens gesprochen. „Die Menschen haben vergessen, welche Mühe und welche Wertschätzung die Schöpfung und das Säen und Ernten braucht“, sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) in seiner Predigt. Stäblein sprach zudem allen in der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion tätigen Menschen seinen Dank aus.
„Wenn Landwirtschaft ein Subventionsgeschäft geworden, wenn Lebensmittel als Spekulationsobjekte pervertiert, wenn die einen Hungern und die anderen aus Preisdruck oder Kriegsinteressen Mais oder Weizen im Schiffsbug lassen, dann ist der Kreislauf gestört“, mahnte der Bischof. Stäblein erwähnte auch die Rolle des Klimawandels, der sowohl zu Trockenzeiten als auch Starkregen führe. „Der Kreislauf ist gestört, menschengemacht.“
Bischof Stäblein ging darüber hinaus auf moderne Technik in der Landwirtschaft ein. Auch „Landwirtschaft 4.0“ mitsamt „Mähdrescher mit Radar“ würde „die Urkreisläufe des Lebens nicht außer Kraft“ setzen. Zudem erinnerte er an das Teilen: „Brich mit dem Hungrigen ein Brot.“