Der Fuldaer Bischof Michael Gerber erinnert an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor genau 80 Jahren. Nur mit Hilfe der Alliierten sei eine Rückkehr zur Demokratie möglich gewesen. Und er zieht Lehren für die Gegenwart.
Der Fuldaer Bischof Michael Gerber hat am 80. Jahrestag des Kriegsendes zur Verteidigung der Demokratie und zur Erinnerung an die Opfer des NS-Regimes aufgerufen. “Wir gedenken heute derjenigen, die aufgrund ihrer politischen Überzeugung oder aufgrund der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Bevölkerungsgruppe, als Angehörige der Streitkräfte oder als Geflüchtete verfolgt und gedemütigt wurden und zu Tode kamen”, sagte Gerber laut Redemanuskript am Donnerstag im Fuldaer Dom.
Der 8. Mai sei ein Tag der Befreiung gewesen, sagte der Vize-Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. “Aus eigener Kraft war unserem Volk die Befreiung aus dem Würgegriff des NS-Regimes und seiner Ideologie nicht möglich gewesen.” Erst der Sieg der Alliierten habe die Grundlage für den Neubeginn eines rechtsstaatlichen Deutschlands geschaffen, sagte Gerber. “Wir brauchten die anderen, damit die Menschenwürde hierzulande wieder Grundlage aller rechtlicher Ordnung wurde. Wir brauchten die anderen, um wieder wir selbst zu werden.”
Der Fuldaer Bischof forderte, die Erinnerung an den Nationalsozialismus als Mahnung für die Zukunft zu verstehen. Es dürfe kein Umschreiben der Geschichte geben.