Ein Nordamerikaner, der viel in Südamerika gewirkt hat: Die Wahl des neuen Papstes findet der Regensburger Bischof Voderholzer sehr weise. Er erinnerte zudem an den bisher letzten Papst mit dem Namen Leo.
Als “Zeichen in Richtung des amerikanischen Kontinents” hat der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer die Wahl Papst Leos XIV. bezeichnet. Er verbinde Nord- und Südamerika, da er als erster gebürtiger Nordamerikaner auf dem Stuhl Petri vor allem in Südamerika gewirkt habe, sagte Voderholzer am Donnerstagabend im Regensburger Dom bei einer Dankandacht. “Man kann die Weisheit der Kardinäle, geführt vom Heiligen Geist, nur immer wieder neu bewundern für die Überraschungen, die sie uns bietet.”
Leo XIV. habe bei seinem erste Auftritt auf der Loggia des Petersdoms sympathisch, fast jugendlich gewirkt. “Ein sehr besonnener, stiller, bescheidener, aber hochgescheiter Mann mit einer breiten Erfahrung”, wusste Voderholzer von vergangenen Begegnungen mit ihm zu berichten.
Zur Namenswahl sagte der Bischof, dass ihm zum bisher letzten Papst mit diesem Namen, Leo XIII., gleich drei Aspekte einfielen: die soziale Frage, da er die erste große Sozialenzyklika “Rerum Novarum” verfasst habe; außerdem einen “Globalisierungsschub” der katholischen Kirche unter diesem Papst sowie den Frieden, da Leo XIII. die Rolle des Vatikans als Vermittler in internationalen Konflikten profiliert habe. An all dies könne Leo XIV. nun anknüpfen. Leo XIII. sei mit über 93 Jahren der älteste Papst jemals gewesen, erinnerte Voderholzer. Er wünsche Leo XIV. ebenfalls viele Jahre fruchtbaren Wirkens für die weltweite Kirche.