Nach der Freistellung des Freiburger Domkapellmeisters räumt Erzbischof Burger am Silvesterabend ein, dass durch öffentlichen Streit ein enormer Schaden entstanden sei. Gründe für die Trennung nannte er keine.
Nach der Freistellung des Freiburger Domkapellmeisters Boris Böhmann spricht Erzbischof Stephan Burger von einem enormen Schaden, der alle Beteiligten treffe. Es sei durch die öffentlichen Auseinandersetzungen innerhalb des Erzbistums eine belastende Situation entstanden, sagte Burger am Silvesterabend während einer Predigt im Freiburger Dom. Das gelte auch für ihn ganz persönlich.
Nach internen Querelen und öffentlichen Protesten an Weihnachten hatte sich das Erzbistum zu Wochenbeginn von seinem langjährigen Domkapellmeister Boris Böhmann getrennt. Burger bezeichnete im Jahresabschlussgottesdienst die Proteste gegen die Trennung von Böhmann als Vorkommnisse, welche auch ihn aufwühlten und umtrieben. Die künstlerischen Qualitäten des Domkapellmeisters stelle er nicht infrage.
Die eigentlichen Beweggründe, die zur Kündigung führten, könnten aus rechtlichen Gründen nicht transparent gemacht werden, fügte Burger hinzu. Jetzt sei es Zeit für einen Neuanfang in der Dommusik. Diese sei ein unverzichtbarer Bestandteil des Bistums. “Wir brauchen Sie alle”, wandte sich Burger abschließend an die Gottesdienstbesucher.
Der Konflikt um Böhmann hatte sich seit längerem zugespitzt. Zuletzt beendete der Erzbischof die von Protest-Applaus unterbrochene Christmette erst nach einer Pause und nachdem ein katholischer Fernsehsender seine Live-Übertragung unterbrochen hatte.