Als große Überraschung wertet der Rottenburger Bischof die Wahl des ersten US-amerikanischen Papstes. Doch Leo XIV. werde im Sinne seines Vorgängers Franziskus handeln, glaubt Krämer.
Der Rottenburger Bischof Klaus Krämer ist überzeugt davon, dass Papst Leo XIV. “das Pontifikat von Franziskus fortführen wird”. Der zum neuen Kirchenoberhaupt gewählte US-amerikanische Kardinal Robert F. Prevost sei “ein Mann, der ganz auf der Linie von Papst Franziskus liegt, aber sicher auch seine eigenen Akzente setzen wird”, erklärte Krämer am Donnerstagabend in Rottenburg.
Prevost (69) war zuvor von den Kardinälen im Konklave in Rom zum 267. Papst der römisch-katholischen Kirche gewählt worden. Er ist der erste Nordamerikaner auf dem Papststuhl.
Es sei eine große Überraschung gewesen, dass zum ersten Mal ein US-Amerikaner zum Papst gewählt wurde, sagte Krämer. Der Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart – der von 2008 bis 2019 Präsident des Hilfswerks missio in Aachen war – verwies jedoch auf die weltkirchliche Erfahrung des neuen Kirchenoberhaupts: “Robert Prevost hat fast seine gesamte berufliche Tätigkeit in Lateinamerika verbracht, war lange in Peru und kennt deshalb die Situation dort sehr gut.” Gleichzeitig sei Prevost Vorsitzender des Dikasteriums der Bischöfe gewesen, also der Personalabteilung des Vatikans, und kenne “auch viele Bischöfe gut”. Vor seiner Vatikanzeit war Papst Leo XIV. Bischof von Chiclayo in Peru.