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Bischof Hanke sieht Parallelen zwischen Sport und Gebet

Gebet kann mühselig sein, wie Eichstätts Bischof Gregor Maria Hanke in seinem Hirtenwort zur Fastenzeit schreibt. Durchzuhalten lohne sich aber. Hanke erzählt zudem, wie er mal beinahe in den Bergen abgestürzt wäre.

Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke rät Gläubigen beim Thema Beten zum Durchhalten. Das Gebet könne mühselig sein, schreibt Hanke in einem Hirtenwort zur Fastenzeit. “Die Gedanken schweifen ab, zwar bewegt sich der Mund, aber das Herz, der Geist ist woanders. Das Gefühl der Unlust oder eine innere Unruhe macht sich bemerkbar.” Doch es lohne sich, trotz Enttäuschung im Gebet zu verharren. “Wie ein engagierter Sportler sein Training nicht der Lust und Laune unterstellt, so tun wir Beter gut daran, die Dumpfheit, die unser Gemüt beim Beten niederzieht, durchzustehen.”

Gebet bedeutet dem Bischof zufolge Beziehungspflege mit Gott. “In jeder menschlichen Beziehung ist das Gespräch miteinander lebenswichtig. So ist es auch in unserer Beziehung zu Christus.”

Hanke fügt an: “Im Gebet trete ich in den Raum der Begegnung mit Gott ein. Nur ist Gott immer schon da, er ist es, der mich erwartet. Das zu erfahren, kann den Beter mit Freude erfüllen und ihm Geborgenheit schenken.” Die österliche Bußzeit möge eine Trainingszeit des Gebetes werden, schreibt Hanke. Gebet sei die Sprache der Hoffnung.

Der Bischof erinnert zudem daran, dass das Wort für “Hoffnung” im Alten Testament auch “Seil” bedeuten kann. Dies liege vermutlich daran, dass ein Seil auch der Sicherung und Rettung diene. In diesem Zusammenhang berichtet Hanke davon, wie ein Seil ihn vor Jahren beim Klettern in den Bergen vor einem Unglück bewahrt habe. Er habe den Halt verloren. “Verzweifelt versuchte ich mich irgendwo festzuhalten, aber es war zu spät, ich stürzte hinab. Gott sei Dank nur wenige Meter, denn das Seil, an dem ich noch hing, stoppte den Sturz.”

Weiter schreibt Hanke, ein Seil verbinde einen mit dem Zielpunkt, den man noch nicht erreicht habe. “Unser Ziel ist die Gemeinschaft mit Christus. Seine Person, sein Leben und seine Auferstehung eröffnen uns die Zukunft Gottes.”