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Bischof Ackermann: Wandel kann Mut und Sorge machen

Wandel und damit verbundene Veränderungen können nach den Worten des Trierer Bischofs Stephan Ackermann Mut machen, aber auch beunruhigen. Einerseits öffne Veränderung den Weg in die Zukunft, andererseits könnten Prozesse der Transformation in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft aufgrund ihrer Schnelligkeit überfordern, sagte er laut Predigttext am Freitag im ökumenischen Gottesdienst zum Tag der Deutschen Einheit in der Saarbrücker Ludwigskirche. Der Gottesdienst stand – wie die Feierlichkeiten selbst – unter dem Motto „Zukunft durch Wandel“.

„Wieder andere werden in dem Leitwort eine Selbstverständlichkeit sehen: Denn Leben heißt immer: Bewegung, Veränderung, Wachstum“, sagte der katholische Theologe. „Wo es kein Weiterwachsen, wo es keine Entwicklung mehr gibt, ist das Leben tot.“

Ackermann verwies auf die Abrahams-Erzählung und wie dieser „die Stimme Gottes in sich hört und sich von ihr in eine ebenso unbekannte wie verheißungsvolle Zukunft locken lässt“. In seinem Wanderdasein habe sich Abraham verändert und gewandelt. Juden, Christen und Muslime gebe es alle dank des Glaubens Abrahams. „Umso schlimmer ist es, dass dies in unserer Zeit oft so wenig sichtbar wird“, sagte Ackermann.

Der Trierer Bischof leitete den Gottesdienst zusammen mit dem rheinischen Präses Thorsten Latzel, der pfälzischen Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und dem Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann. Passend zum Motto schilderten drei Saarländerinnen und Saarländer aus ihrer persönlichen Sicht, wie Wandel in unterschiedlichen Lebensbereichen gelingen kann.

Das Saarland veranstaltet in diesem Jahr die zentralen Feiern zum Tag der Deutschen Einheit, weil Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) Bundesratspräsidentin ist. Am Mittag sollten beim Festakt in der Saarbrücker Congresshalle neben Rehlinger unter anderem Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und der französische Staatspräsident Emmanuel Macron sprechen. Seit Donnerstag und bis einschließlich Samstag findet in Saarbrücken auch ein Bürgerfest statt. Insgesamt werden mehrere Hunderttausend Menschen erwartet. Im kommenden Jahr zeichnet Bremen für die Feier zur deutschen Einheit verantwortlich.