Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat zu einer „dennoch“-Haltung aufgerufen, um schwierigen Situationen im Leben zu begegnen. Eine solche Mentalität könne helfen, „den langen Atem zu behalten, den es in Veränderungsprozessen des Lebens braucht“, sagte der katholische Bischof in seiner Silvesterpredigt am Sonntag im Trierer Dom.
Ackermann verwies dabei etwa auf den Propheten Habakuk, der gewusst habe, „dass Gott die Macht hat, die aussichtslosesten Situationen ins Positive zu wenden“. Auch der Bochumer Theologen Matthias Sellmann habe eine „dennoch-Mentalität“ und „dennoch-Spiritualität“ anregt, um die Motivation zum Glauben und zur Zugehörigkeit zur Kirche nicht zu verlieren.
Ackermann sagte, Menschen mit einer „dennoch-Haltung“ ließen sich von der Bibel an die vielen Situationen erinnern, in denen Gott gegen jede Wahrscheinlichkeit Rettung gebracht habe. In Abgrenzung zum „trotzdem“ sei die Haltung des „dennoch“ gelassener und konstruktiver. „Sie glaubt an eine Schicht der Wirklichkeit, die tiefer liegt als das, was sich äußerlich sehen, was sich zählen und messen und rechnerisch beweisen lässt“, sagte Ackermann.