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Bischöfe tagen in ländlicher Idylle: Das Eifel-Kloster Steinfeld

Über 900 Jahre Klostergeschichte und zuletzt Schauplatz für einen “Tatort”: Das Eifel-Kloster Steinfeld hat eine bewegte Geschichte. Jetzt kommen dort rund 60 Bischöfe zusammen.

Beratungen in ländlicher Idylle: Die deutschen katholischen Bischöfe treffen sich von Montag bis Donnerstag im Kloster Steinfeld in der Eifel zu ihrer Frühjahrsvollversammlung. Das Kloster hat eine über 900-jährige Tradition. Seit rund 100 Jahren lebt dort die Gemeinschaft der Salvatorianer. Die derzeit acht Ordensangehörigen betreuen die dortige, zum Bistum Aachen gehörende Pfarrei und eine Schule samt Internat. Zudem leben auf dem Areal zwei Schwestergemeinschaften: drei Salvatorianerinnen und elf Trappistinnen.

Im Jahr 1121 gründeten Prämonstratenser das Kloster. Dies belegt eine mit diesem Datum versehene Schenkungsurkunde des damaligen Kölner Erzbischofs Friedrich I. Die Patres legten 1142 den Grundstein der heutigen Basilika. Bald darauf erhielt das Kloster den Status einer Abtei. Diese wurde dann im Zuge der Säkularisierung 1802 aufgelöst. 1923 bezogen die Salvatorianer das Kloster. Überdies wirkte dort 65 Jahre lang eine Gemeinschaft von Benediktinerinnen, die 2019 in ein seniorengerechtes Kloster in Bonn umzogen.

In dem vor einigen Monaten ausgestrahlten “Tatort” zum Thema Missbrauch in der Kirche war das Gebäude einer der Schauplätze. In der Folge “Schweigen” diente es als Sitz des Bischofs und Generalvikars.

Zum Klosterkomplex gehören ein Gästehaus, ein Klostercafé, das Gymnasium sowie eine Akademie. In der Kirche finden sich spätgotische Gewölbemalereien, eine reiche Barockausstattung und eine 1727 vollendete Orgel. In der Mitte der Basilika steht der Sarkophag des Steinfelder Prämonstratensers und “Apfelheiligen” Hermann Josef (1150-1241). Der Legende nach nahm die Madonna in der Kölner Kirche “Maria im Kapitol” einen Apfel an, den ihr Hermann Josef einst schenkte. Wie in Köln an der Marienstatue legen Gläubige auch heute an dem Sarkophag in Steinfeld frische Äpfel ab.