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Bildungsminister ohne Empfehlung für Handy-Nutzung an Schulen

Die Konferenz der Bildungsminister der Länder hat noch keine gemeinsamen Empfehlungen dafür beschlossen, inwieweit die private Handy-Nutzung an Schulen in Deutschland eingeschränkt werden könnte. Die Sache sei “komplex”.

Die private Handy-Nutzung an Schulen in Deutschland wird weiterhin nicht einheitlich geregelt. Die Bildungsminister der Länder hätten “dazu noch keine Entscheidung getroffen”, sagte Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) am Freitag in Berlin vor Journalisten. “Die Debatte innerhalb der Bildungsministerkonferenz verdichtet sich aber insoweit, als es viele von uns begrüßen würden, dass wir uns am Ende auch für gemeinsame Handlungsempfehlungen entscheiden”, erläuterte Prien nach der Sitzung des Gremiums.

Die Problematik der Bildschirmzeit und Social-Media-Nutzung von Kindern “in einem bestimmten Alter” sei ein komplexes Thema. “Es wäre eine Illusion zu glauben, man könnte allein durch ein Handy-Nutzungsverbot im Schulbereich dem Problem Herr werden”, sagte Prien. Man könne die Problematik “nicht auf den schulischen Bereich reduzieren”, sondern müsse auch die anderen zuständigen Ressorts mit ins Boot holen. Denn es gehe auch um Aspekte des Gesundheits- und des Jugendmedienschutzes, aber auch um die Einbeziehung der Eltern im Sinne einer “Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und Schule”.

Allerdings hätten sich einzelne Länder – zuletzt etwa Hessen und Baden-Württemberg – bei schulischen Handy-Regelungen “längst auf den Weg gemacht”, betonte Prien. Auch in ihrem Bundesland Schleswig-Holstein habe sie es schon zum Schuljahr 2023/24 für die Grundschulen so geregelt, dass private Handy-Nutzung nicht mehr stattfinde. “Damals bin ich noch für verrückt erklärt worden”, sagte sie. Inzwischen sei die Diskussion fortgeschritten.

Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) sagte, es gebe auch jetzt an Schulen funktionierende Regelungen und “keinen Wildwuchs”. Die Schulen könnten etwa über die Schulordnung selbst regeln, wie Handys im Unterricht eingesetzt würden, oder ob sie auch während der Schulzeit weggepackt werden müssten. Dadurch, dass es bislang keine einheitlichen Handlungsempfehlungen der Bildungsministerkonferenz gebe, befürchte sie keinen unüberschaubaren Flickenteppich, sagte Hubig auf Nachfrage.

Mecklenburg-Vorpommerns Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) sagte als amtierende Präsidentin der Bildungsministerkonferenz zu dem Thema Handy-Nutzung an Schulen: “Der Austausch, den wir begonnen haben, ist wichtig. Und den werden wir intensivieren.” Es sei ein weites Feld. Man könne beispielsweise niemals ohne die Eltern Empfehlungen erarbeiten.