Der Künstler Uwe Appold präsentiert ab 15. Juni insgesamt 89 teils großformatige Bilder im Saarland. An sieben Ausstellungsorten in Merzig, Beckingen, Saarlouis, Völklingen und Saarbrücken nehme der Ausstellungszyklus unter dem Titel „SEND | schreiben | JETZT“ Bezug auf die sieben Briefe aus der biblischen Offenbarung des Johannes und verbinde sie mit aktuellen Themen, teilte das Bistum Trier am Dienstag in Saarbrücken mit. Johannes soll die Briefe im Jahr 95 von der griechischen Insel Patmos aus an die frühchristlichen Gemeinden geschrieben haben, um sie zu ermutigen und ermahnen. Die Ausstellungen sind bis zum 12. Oktober zu sehen.
Die Werke beschäftigten sich mit biblischen Motiven, seien Reflexionen zu Krieg und Migration oder fragten nach persönlicher und kollektiver Verantwortung, hieß es. Jeder der Ausstellungsorte, darunter Kirchen, ein Krankenhaus und ein Hospiz, widme sich einem anderen Thema. Veranstalter sind der Pastorale Raum Merzig und die Kirche der Jugend eli.ja. Schirmherrin ist die CDU-Landtagsabgeordnete Dagmar Heib.
Die Eröffnung findet am 15. Juni in der Kirche St. Peter mit dem Trierer Generalvikar Ulrich von Plettenberg, Oberbürgermeister Marcus Hoffeld (CDU), dem früheren Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel sowie mit dem 1942 geborenen Künstler statt. In St. Peter wird Appolds 36-teiliger Bilderzyklus über die sieben Sendschreiben gezeigt, wie das Bistum erläuterte. „Die Bilder, für die Appold zum Teil Textilien, Edelstahl und Stroh verwendete, stehen im Dialog mit ‘modernen Sendschreiben’.“ Diese hätten etwa Pirmin Spiegel, Saar-Umweltministerin Petra Berg (SPD) oder SR-Intendant Martin Grasmück verfasst.
Im ambulanten Hospiz- und Palliativberatungszentrum in Beckingen sind Bilder auf Grundlage von Gedichten zu den Themen Verlangsamung, Abschied und Sterben zu sehen. Im Marienhaus-Klinikum in Saarlouis präsentiert Appold eine Gruppe von Psalmbildern. Um den Zyklus „shir: das Hohelied“ geht es mit 36 Bildern in der Versöhnungskirche in Völklingen und in der dortigen Kirche St. Eligius um die „Ich-bin-Worte“, mit denen Jesus sein Sendungsbewusstsein offenbart.
Ein Bilderzyklus zu den Tagebüchern von Dag Hammarskjöld, dem ehemaligen UN-Generalsekretär, ist im Johannes-Foyer in Saarbrücken zu sehen. In der Kirche der Jugend eli.ja in Saarbrücken stehen Bilderzyklen im Dialog mit Arbeiten von Jugendlichen aus der Ukraine und aus Saarbrücken: „Kiew/Kyjiw an Tagen in Bern“ (2022), „Widerspruch der Halbschatten“ (2022/23) mit gemalten Reaktionen auf atomare Bedrohungen und „Unbehausungen“ (2023/24) zum Thema Migration.
Die Ausstellungsorte laden zu begleitenden Workshops, Lesungen, Konzerten und Musikgottesdiensten ein. Der Trierer Bischof Stephan Ackermann wird am 13. September an einer Radtour von Merzig nach Saarbrücken zu allen Ausstellungsorten teilnehmen.