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Bielefelder Laborschule und Oberstufen-Kolleg feiern 50. Geburtstag

Zu ihrem 50. Jubiläum laden die Laborschule und das Oberstufen-Kollegs (OS) der Universität Bielefeld zu einer Festwoche vom 9. bis 14. September ein. Neben einem Open-Air-Festakt gibt es an den sechs Tagen verschiedene Aktionen rund um den Bielefelder Campus mit Bildungsmeile, Führungen und einem kulturellen Ästhetik-Festival, wie die Hochschule am Donnerstag ankündigte. Der Cartoonist und ehemalige OS-Schüler Veit MetteIn eröffne eine Ausstellung mit Zeichnungen aus seiner Zeit am Kolleg.

Höhepunkt der Festwoche ist demnach am 14. September ein Konzert mit dem Hamburger Elektro-Pop-Trio „Hundreds“ und der Bielefelder Rave-Band „Girlpower“ auf dem Außengelände der Laborschule. Das Jubiläum steht unter dem Motto „50 Jahre neues Lernen“.

Am 9. September 1974 wurden die beiden nebeneinander liegenden Schulen in Nachbarschaft der Universität Bielefeld eröffnet. Ziel des von dem Pädagogik-Experten Hartmut von Hentig angestoßenen Bildungsprojektes war die Auseinandersetzung mit neuen Formen des Lehrens und Lernens. Kennzeichen der beiden Schulen sind das Lernen auf freien Flächen statt in Klassenzimmern, altersgemischter Unterricht und fächerübergreifendes Lernen durch Projektarbeit.

An der Laborschule, Versuchsschule des Landes Nordrhein-Westfalen, werden bis zur neunten Klassenstufe keine Schulnoten vergeben. Dort starten die Schülerinnen und Schüler bereits mit fünf Jahren mit dem „nullten Schuljahr“ und machen ihren Abschluss in der Jahrgangsstufe 8 bis 10.

Das Oberstufen-Kolleg führt Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 15 bis 25 Jahren mit verschiedenen Lernvoraussetzungen, nicht immer geradlinigen Bildungsbiografien und unterschiedlicher kultureller und sozialer Herkunft zum Abitur. Ein Drittel der „Kollegiaten“ bringe nicht die erforderliche Qualifikation, den in NRW üblichen Q-Vermerk für die Oberstufe, mit. Dafür müssten sie ein Bewerbungsverfahren durchlaufen.

Beide Schule sind dabei an die Universität Bielefeld angegliedert. Erziehungswissenschaftler begleiteten den Schulalltag und erforschten mit den Lehrkräften neue Unterrichtsmethoden, hieß es. Zum Jubiläum erscheine im September ein Sammelband zur Schulgeschichte, eine Online-Reihe zur Didaktik in der Oberstufe befasse sich mit Themen wie Demokratiebildung in Zeiten Künstlicher Intelligenz.