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Bibliotheksverband warnt vor Verlust von schriftlichem Kulturgut

Thüringens Bibliothekare warnen vor finanziellen Engpässen beim Erhalt des schriftlichen Kulturguts. Die 2022 vom Freistaat erlassene Förderrichtlinie sei bereits im August ausgelaufen, teilte der Thüringer Bibliotheksverband am Dienstag in Erfurt mit. Das Programm habe sich jedoch als unverzichtbare Grundlage für den Schutz und Erhalt des kulturellen Gedächtnisses in Bibliotheken, Archiven und Museen bewährt.

Nach Angaben des Verbands verfügt der Freistaat über zahlreiche herausragende und teils einzigartige Zeugnisse schriftlicher Überlieferung. Ohne die bewährten Fördermöglichkeiten könnten dringend notwendige Maßnahmen der Konservierung und Restaurierung nicht fortgeführt werden. Die Folge wären Schäden an den Beständen und Lücken in der Überlieferung.

Wie die Verbandsvorsitzende Annelie Carslake betonte, dokumentiert schriftliches Kulturgut nicht nur die Ereignisse vergangener Epochen, sondern ermöglicht es, die Gegenwart im historischen Kontext zu verstehen. Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Herausforderungen sei der Erhalt authentischer Quellen und die Pflege der Erinnerungskultur von grundlegender Bedeutung für den Zusammenhalt der Gesellschaft.

Die Richtlinie zur Förderung der Bestandserhaltung schriftlichen Kulturguts im Freistaat Thüringen unterstützt Projekte zur Bewahrung originaler Bestände und den Erhalt wertvoller Einzelwerke. Ziel ist es, dem Verlust des kulturellen Gedächtnisses in Archiven, Bibliotheken und Museen entgegenzuwirken.