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Bibelaussage auf den Kopf gestellt

UK 18/2017, Beilage zum „GlaubensGarten“ auf der Landesgartenschau Bad Lippspringe („Paradiese“)
Die Akteure des Magazins haben mit dem religionsgeschichtlichen „GlaubensGarten“ ein Projekt der Toleranz und des hilfreichen Dialogs zwischen den Religionen abgebildet, wo das Christentum in die anderen Überzeugungen eingebettet ist. Und UK rückt den christlichen Glauben mit einem Zentralartikel in unaufdringlich-missionarischer Weise in den Mittelpunkt der Berichte. Verkündigung in aktueller, tatsächlich moderner und lehrreicher Form. Gut so!
Die UK-Redakteure erlauben mir trotzdem gewiss einige Fragen:
Ist in dem zentralen Artikel von Helmut Frank die Überschrift „Die Menschwerdung des Menschen“ wirklich so gemeint? Hat Gott nach biblischem Zeugnis nicht auch den Menschen sehr gut geschaffen, der nicht erst durch Ungehorsam gegen Gottes Gebot ein Mensch werden musste? War die Schöpfung und damit der Mensch so unvollkommen, denn „einen Mangel hat er“? Soll es ein Fehler von Gott gewesen sein, dem Menschen die Freiheit zur Entscheidung zu schenken, die dieser Mensch so widergöttlich nutzt und dadurch verliert? Warum muss der Mensch Gut und Böse unterscheiden, wenn es ohne seine Fehlentscheidung das Böse gar nicht gegeben hätte? War es falsch, dass Gott den Menschen „wenig niedriger“ als Gott erschuf, wo doch der Mensch noch höher hinaus will, bis heute?
Bei allem Verständnis für das Infotainment eines solchen Artikels bei diesem Thema, die immer wieder verflachende Ausdrucksweise bei einem solchen Problem, die sich selbst bewundernde These, dass der Mensch erst durch den so genannten Sündenfall sich selbst zum Menschen gemacht hat, war wirklich in der Überschrift so gemeint. Sie stellt die Bibelaussage auf den Kopf. Und das in „Unserer Kirche“!

Wolfgang Kopplin, Plettenberg