HORN-BAD MEINBERG – Das Jahresfest der „Evangelischen Frauen in Lippe“ (EFiL) hatte aus Anlass des Reformationsjubiläums in diesem Jahr einen besonderen Akzent. Das Leitungsteam der EFiL um Pfarrerin Brigitte Fenner hatte Miriam Küllmer-Vogt vom „Theater Zauberhand“ mit ihrem Kammermusical „Wenn Engel lachen… Die Liebesgeschichte(n) der Katharina von Bora“ eingeladen. Mehr als 600 Besucherinnen sahen und hörten die Show im Bad Meinberger Kurtheater.
Die Theologin und Künstlerin bot eindrückliche Einblicke in das Leben einer starken Frau. Bei aller künstlerischen Freiheit blieb das Musical dabei eng an den historischen Begebenheiten. Gleich das erste Lied, in dem Pianist Gernot Blume in die Rolle des Reformators schlüpfte, war mit zahlreichen Zitaten aus dessen Briefen an Katharina von Bora ausgestattet. „Geliebter Herr Käthe“: So hat Martin Luther seine Frau wegen ihrer energischen Art tatsächlich gerne betitelt.
„Wie nebenbei hat Miriam Küllmer-Vogt auch die Kernthemen der Reformation unterhaltsam und theologisch fundiert diskutiert“, freute sich Pfarrerin Brigitte Fenner. „Aber wie groß ist heute unsere Sehnsucht nach einer Kirche der Freiheit?“, fragte sie in der anschließenden Andacht. Auch heute gäbe es Themen, für die Frauen mit der Entschiedenheit einer Katharina eintreten würden. Als Beispiel nannte sie ein offenes Miteinander der Religionen oder deutlich Ja zu sagen zur Gleichstellung aller Lebensformen – denn wie sang Katharina: „Die lieben sich und sonst nichts.“ Brigitte Fenner: „Wir Frauen haben heute eine starke Stimme. Katharina von Bora hätte uns darum beneidet.“
Artikel teilen:
Besonderer Akzent
Musical brachte mehr als 600 Besucherinnen Katharina von Bora näher
