Einem Londoner Rabbiner droht eine hohe Geldstrafe und möglicherweise sogar Gefängnis. Der Vorwurf: Ihm fehlt ein Zertifikat, um Beschneidungen durchzuführen.
Ein Londoner Rabbiner, der nicht über die erforderliche medizinische Zulassung verfügt, soll Beschneidungen im irischen Dublin durchgeführt haben. Ihm drohen eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren sowie bis zu 130.000 Euro Geldstrafe, berichtete die Zeitung “Times of Israel” am Freitag. Am Dienstag wurde der jüdische Geistliche verhaftet, eine Freilassung auf Kaution wurde ihm verwehrt.
Demnach hat der 47-Jährige ein Gesetz zu ärztlichen Tätigkeiten aus dem Jahr 2007 verletzt. Es sieht vor, dass ausschließlich Personen mit örtlichem Zertifikat Männer beschneiden dürfen. Der Anwalt erklärte indes, sein Mandant sei ein zertifizierter Mohel, wie ein Beschneider nach jüdischem Religionsrecht bezeichnet wird, und verfüge über 13-jährige Erfahrung.
Demnach handelt es sich um die erste Festnahme eines Rabbiners in Europa im Zusammenhang mit der Beschneidung, die im Judentum traditionell am achten Tag nach der Geburt durchgeführt wird. Dieser Akt wird als Brit Milah (Bund der Beschneidung) bezeichnet. Rechtliche Einschränkungen dafür gibt es in mehreren Ländern, sie werden jedoch laut Zeitung selten durchgesetzt.