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Berliner Literaturpreis für Abbas Khider

Der deutsch-irakische Schriftsteller Abbas Khider ist am Mittwoch mit dem Berliner Literaturpreis ausgezeichnet worden. Vergeben wurde die mit 30.000 Euro Preisgeld verbundene Ehrung durch die Stiftung Preußische Seehandlung. Überreicht wurde der Preis im Roten Rathaus vom Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU), der auch Stiftungsratsvorsitzender der Stiftung Preußische Seehandlung ist.

Die Ehrung ist mit einer Gastprofessur für deutschsprachige Poetik am Peter Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Freien Universität Berlin verbunden. Khider wurde 1973 in Bagdad geboren und wuchs mit acht Geschwistern auf. Die Eltern des heute in Berlin lebenden Autors waren der Überlieferung nach Analphabeten. Wegen politischer Aktivitäten gegen das Regime Saddam Husseins war er mehrfach in Haft. Im Jahr 2000 fand er Asyl in Deutschland, wo er später Literatur und Philosophie studierte.

Die Jury des Berliner Literaturpreises lobte den ungewöhnlichen Blickwinkel des Schriftstellers: „Abbas Khider zeigt uns Deutschland aus der Perspektive eines Autors, der zur Weltläufigkeit gezwungen wurde.“ Haft, Flucht, Asyl und die Mühen des Ankommens in einer neuen Heimat zählten zu den Leitthemen seiner Romane („Die Ohrfeige“; „Brief in die Auberginenrepublik“). Khider selbst sagte, der Berliner Literaturpreis sei für ihn ein Rückhalt: „Er spendet Zuversicht in einer Welt voller Extreme.“