Zum 35. Geburtstag der Berliner East Side Gallery hat der Direktor der Stiftung Berliner Mauer, Axel Klausmeier, auf Verfallserscheinungen an der längsten Open-Air-Gallery der Welt hingewiesen. 16 Jahre nach der jüngsten großen Sanierung zeigten sich deutliche Abnutzungsspuren, erklärte Klausmeier am Freitag in Berlin: „Wir stehen vor großen konservatorischen Herausforderungen.“ Aktuell werde disziplinübergreifend am bestmöglichen Konzept zur langfristigen Bewahrung dieses früheren Grenzabschnittes zwischen Ost- und West-Berlin gearbeitet.
Die East Side Gallery wurde am 28. September 1990 eröffnet. Zuvor hatten 118 Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Welt ihre Bilder auf das 1,3 Kilometer lange Teilstück der ehemaligen Hinterlandmauer als Teil der Grenzbefestigung gemalt. Mit ihren Bildern sorgten die Künstler dafür, dass dieser Teil der Berliner Mauer bis heute erhalten geblieben ist und unter Denkmalschutz steht. Als berühmtestes Bild der Freiluftgalerie gilt das Bruderkuss-Gemälde, das SED-Generalsekretär Erich Honecker und Kreml-Chef Leonid Breschnew zeigt.
Bis zum Mauerfall 1989 trennte dieses Mauerstück den Ost-Berliner Stadtteil Friedrichshain von Kreuzberg in West-Berlin. Heute ist die East Side Gallery eine Touristenattraktion.
Die Stiftung Berliner Mauer erinnert unter anderem in ihrem Besucherzentrum an der Bernauer Straße mit der Sonderausstellung „Zwischen Original und Kopie“ an den Beginn der East Side Gallery. Gezeigt werden ab dem Wochenende Veränderungsprozesse am Beispiel einiger Mauerbilder.