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Beethovenpreis an Dirigenten Daniel Barenboim verliehen

Er setzt sich für Frieden im Nahen Osten ein, so die Begründung. Nun hat Stardirigent Daniel Barenboim eine besondere Ehrung erhalten: Er sei ein “Architekt der Geschwisterlichkeit”.

Der zehnte internationale Beethovenpreis ist an den Dirigenten Daniel Barenboim (82) verliehen worden. Die Auszeichnung wurde am Mittwochabend im Berliner Pierre-Boulez-Saal überreicht, wie die Beethoven Academy am Donnerstag in Bad Honnef mitteilte. Barenboim erhalte den mit 10.000 Euro dotierten Preis für seinen Einsatz für Frieden zwischen Israelis und Palästinensern, hieß es zur Begründung.

Der Beethovenpreis wird laut Academy für das Engagement für Menschenrechte, Frieden, Freiheit, Armutsbekämpfung und Diversität vergeben. Barenboims Einsatz fuße auf der Grundlage von Gerechtigkeit und Gleichheit. Der Intendant der Academy, Torsten Schreiber, nannte ihn einen “Architekten der Geschwisterlichkeit”.

Barenboim wurde 1942 in Argentinien als Sohn jüdischer Einwanderer geboren. Später zog seine Familie nach Israel. Der Musiker war unter anderem 15 Jahre lang Chefdirigent in Chicago und leitete von 1992 bis 2023 die Berliner Staatsoper. Nach Angaben der Academy hat er 1999 zusammen mit dem palästinensischen Philosophen Edward Said das West Eastern Divan Orchestra mit Musikern aus verschiedenen Ländern des Nahen und Mittleren Ostens gegründet. 2012 sei die Gründung der Barenboim-Said Akademie zur musikalisch-humanistischen Bildung gefolgt.

Der Beethovenpreis wurde von der 2016 gegründeten Beethoven Academy ins Leben gerufen. Zu den bisherigen Preisträgern gehören der Violinist Gidon Kremer, die Sängerin Jocelyn Smith und die Pianistin Gabriela Montero.