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Bedrohte Art: Feldhamster werden nachgezüchtet und ausgewildert

In diesen Wochen werden in Nordrhein-Westfalen 250 Feldhamster ausgewildert, die in einem Artenschutzprogramm nachgezüchtet wurden. Durch das Programm soll die in NRW vom Aussterben bedrohte Nagetierart gerettet werden, wie das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) am Montag in Recklinghausen erklärte. Insgesamt seien in den vergangenen fünf Jahren mehr als 1.500 nachgezüchtete Feldhamster in die Freiheit entlassen worden.

Zu Beginn der 2000er Jahre hatte die Population der Feldhamster in NRW den Angaben zufolge extrem abgenommen – 2015 habe es nur noch rund 100 Tiere gegeben. Letzte lebende Exemplare seien damals in Zülpich (Kreis Euskirchen) eingefangen und in das Lanuv-Artenschutzzentrum Metelen (Kreis Steinfurt) gebracht worden. In Kooperation mit dem Gaia-Zoo im niederländischen Kerkrade wurde demnach eine Erhaltungszucht aufgebaut. Nach sieben Jahren seien in Zülpich aufgrund der Auswilderung nun wieder Feldhamster nachweisbar.

Für eine erfolgreiche Rettung der Tierart sei neben der Arbeit von Naturschutzbehörden und Biologischen Stationen vor allem das Engagement der Landwirtschaft entscheidend, hieß es weiter. Laut dem Lanuv wurden Verträge mit Landwirten geschlossen, die auf den Auswilderungsflächen auf Ernten verzichten, Getreide erst im Oktober abmähen und erst dann den Boden für die neue Einsaat bereiten. So hätten die Feldhamster genügend Zeit, Nahrung zu sammeln und für den Winter einzubunkern.

Die Lebensbedingungen für den Feldhamster hatten sich vor allem durch landwirtschaftliche Erntemethoden verschlechtert, bei denen die Flächen bereits im frühen Hochsommer schnell und vollständig abgeerntet und unmittelbar wieder umgebrochen werden. Weitere Gefährdungen gehen demnach von Pflanzenschutzmitteln, dem Verlust von Ackerflächen durch Bebauung und Versiegelung, von Nagetiergiften und von freilaufenden Hunden und Katzen aus.