Was Fürsten sammelten, reicht bis in die Frühgeschichte der Menschheit zurück: Die archäologische Sammlung des Fürstenhauses Hohenzollern-Sigmaringen umfasst 8.800 Objekte, von denen 90 jetzt erstmals öffentlich zu sehen sind.
Das Landesmuseum Württemberg präsentiert erstmals die archäologische Privatsammlung des Fürstenhauses Hohenzollern-Sigmaringen. Sie umfasst rund 8.800 Objekte von der Steinzeit sowie der Bronze- und Römerzeit bis ins frühe Mittelalter, von denen nun rund 90 ausgewählte Objekte zu sehen sind, wie Kurator Klaus Georg Kokkotidis am Donnerstag in Stuttgart bei der Pressevorbesichtigung erläuterte. Die Ausstellung ist vom 4. Juli bis 1. Februar 2026 im Ständesaal des Alten Schlosses in Stuttgart bei freiem Eintritt zu sehen.
Die Sammlung war 2021 vom Landesmuseum übernommen worden und sei “eine der bedeutendsten archäologischen Privatsammlungen Süddeutschlands”, sagte Kokkotidis. Die Kulturstiftung der Länder förderte den Ankauf mit 300.000 Euro. Auch das Kunstministerium Baden-Württemberg ermöglichte den Ankauf mit einem Anteil, den Kokkotidis nicht näher beziffern wollte. Die insbesondere im 19. Jahrhundert zusammengetragene Sammlung stehe exemplarisch für die Sammlertätigkeit der deutschen Fürstenhäuser, betonte die Kulturstiftung. Mit der Sonderausstellung gelangten “archäologische Schätze ins Licht der Öffentlichkeit”.
Kurator Kokkotidis sagte, darunter seien auch bedeutende religiöse Objekte wie etwa zwei kleine Goldkreuze und ein mit Fisch-Symbolen verzierter Kamm aus Knochen – jeweils aus dem 7. Jahrhundert nach Christus. Zudem sind beispielsweise ein goldener Fingerring aus der Römerzeit sowie Dolche aus Feuerstein zu sehen, die in die Zeit zwischen 4.000 und 1.700 vor Christus datiert werden.