SCHWERTE – Die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) hat ein Diskussionspapier über eine zukunftsfähige Landwirtschaft veröffentlicht. Mit dem 27-seitigen Papier wolle die Landeskirche einen Beitrag zur Diskussion über die zukünftige Ausrichtung der Landwirtschaft leisten, erklärte das Institut für Kirche und Gesellschaft der EKvW in Schwerte. Der Kirche sei sehr bewusst, wie schwierig und komplex die Herausforderungen vor allem für kleinere und mittlere Agrarbetriebe seien, betonte der Vizepräsident der EKvW, Albert Henz, in seinem Vorwort.
Durch eine an die jeweiligen Standorte angepasste Bewirtschaftung müsse „ein optimaler Ertrag bei nachhaltigem Einkommen“ der Bauern angestrebt werden, hieß es weiter. Es könne nicht das primäre Ziel einer zukunftsfähigen Landwirtschaft sein, stetig steigende Erträge zu erwirtschaften. Die Landwirtschaft trage mit 16 bis 32 Prozent der globalen Treibhausgas-Emissionen, vor allem durch intensive Tierhaltung, zum Klimawandel bei, heißt es in dem Positionspapier. Zugleich sei sie besonders in den Entwicklungsländern am stärksten von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen, zum Beispiel durch Ernteverluste bei Dürren und Überflutungen.
Bei der Verpachtung landwirtschaftlicher Flächen durch Kirchengemeinden sollten neben sozialen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten ökologische Kriterien eine größere Rolle spielen, schreiben die Autoren der Erklärung. In der westfälischen Kirche verpachten Gemeinden den Angaben zufolge mehrere tausend Hektar an Landwirte. Die Gemeinden könnten auch „eine wichtige Mittlerfunktion“ zwischen Bauern und Verbrauchern haben.
Die Verfasser erhoffen sich von dem Papier „eine rege, gerne auch kontroverse“ Debatte. Es solle an „Runden Tischen“ gemeinsam mit Landwirten und Umweltschützern weiter diskutiert werden. epd
Die Broschüre „Zukunftsfähige Landwirtschaft unter besonderer Berücksichtigung von Nachhaltigkeit“ kann beim Institut für Kirche und Gesellschaft bestellt werden: Telefon (0 23 04) 755-331.