Wegen Schäden von Fischottern muss der Freistaat immer mehr Ausgleichszahlungen an Teichwirte leisten. Das könne keine Dauerlösung sein, warnt die zuständige Ministerin. Und plädiert für regionale Abschussgenehmigungen.
Der Freistaat Bayern hat 2024 eine Rekordsumme an Teichwirte wegen Schäden durch Fischotter bezahlt. Mehr als 2,25 Millionen Euro seien dafür geflossen, teilte Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) am Sonntag mit. Den Betrieben seien damit 97 Prozent der Verluste erstattet worden. Immer höhere Ausgleichszahlungen seien aber auf Dauer keine Lösung. In stark betroffenen Regionen müssten Fischotter gezielt entnommen werden.
Kaniber kritisierte, dass die Freigabe der Fischotter zum Abschuss in bestimmten Regionen immer wieder beklagt werde. Das mache die Lage immer prekärer, nicht nur für die Teichwirte, sondern auch für das ökologische Gleichgewicht. “Der Fischotter frisst nämlich nicht nur Teichfische, sondern bedroht auch gefährdete Fischarten wie Huchen sowie geschützte Muscheln, Krebse oder Amphibien. Wir müssen handeln, bevor die Balance in unseren Gewässern kippt.”
Erst im Sommer hatte der Bayerische Verwaltungsgerichtshof den in Oberfranken geplanten Abschuss von Fischottern im Eilverfahren gestoppt. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hatte Beschwerde gegen eine entsprechende Allgemeinverfügung eingelegt. Der Fischotter sei eine stark bedrohte Art, die streng geschützt werden müsse, so das Argument. Der Konflikt zwischen Fischzucht und Fischotterschutz lasse sich nicht durch erleichterte Abschussgenehmigungen lösen.