Die bayerischen Waffenbehörden haben im vergangenen Jahr 40 Menschen mit extremistischen Ansichten entwaffnet. Zudem seien 31 Waffenbesitzverbote verhängt worden, teilte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Freitag in München mit. Insgesamt wurden 140 Waffen eingezogen. Damit gingen die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück.
Die für das Waffenrecht zuständigen Landratsämter und kreisfreien Städte widerriefen 2024 bei 25 Personen mit extremistischen Bezügen ihre waffenrechtliche Erlaubnis. 15 weitere Personen gaben ihre Erlaubnisse und Waffen freiwillig ab, wie es heißt. In 17 Fällen war das Verfahren zum Stichtag 31. Dezember noch nicht abgeschlossen. Bei 36 Personen wird noch geprüft, ob die Erkenntnisse für ein Verfahren ausreichen. Drei Anträge auf einen Waffenschein wurden wegen extremistischer Bezüge der Antragsteller abgelehnt.
Laut Herrmann gehören 25 Menschen, die ihre Waffenerlaubnis verloren haben, der Reichsbürger- und Selbstverwalterbewegung an. Zehn Menschen kommen aus der rechtsextremistischen Szene und vier aus dem Bereich Delegitimierung des Staates. Eine Person stammte aus einer Motorradrocker-Gruppe.
Im Vorjahr lagen die Zahlen mit 84 Entwaffnungen, 47 Waffenbesitzverboten und insgesamt 145 entzogenen Waffen etwas höher. Seit Inkrafttreten einer Gesetzesänderung im Jahr 2020 wurden insgesamt 852 Waffen entzogen und 178 Waffenbesitzverbote ausgesprochen. In den Fokus geraten laut Herrmann auch Personen, die etwa in den sozialen Medien erkennbar zu Extremismus neigen. Die Waffenbehörden sind verpflichtet, bei jedem Waffenbesitzer eine Auskunft beim Verfassungsschutz und bei den Polizeidienststellen einzuholen. (1176/04.04.2025)