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Bayerisches Berufsregister für Pflegefachkräfte gestartet

In der Pflege herrscht großer Fachkräftemangel. Bisher wusste die Politik nicht einmal, wie viele qualifizierte Personen in diesem Beruf arbeiten – und wo die Versorgungslücken groß sind. Das soll sich jetzt ändern.

Pflegefachkräfte in Bayern müssen sich seit 1. Juni in einem Berufsregister eintragen. Wie Pflegeministerin Judith Gerlach (CSU) am Dienstag mitteilte, soll das Register erstmals eine fundierte Datengrundlage für die regionale Versorgung und Pflegeplanung ermöglichen. Von den etwa 220.000 beruflich Pflegenden im Freistaat hätten rund 170.000 eine dreijährige Ausbildung oder eine akademische Qualifikation. Nur diese Fachkräfte sollen vom Register erfasst werden. Eine vierstellige Zahl von ihnen habe sich bereits eingetragen, hieß es.

Gerlach sagte, damit erhalte man künftig ein klares Bild zu Anzahl, Altersstruktur und Qualifikationsniveau von Pflegefachkräften in den einzelnen Regionen. So könnten künftig etwa regionale Engpässe identifiziert und entsprechende Weichenstellungen vorgenommen werden. Die Registrierung ist digital unter möglich, kostenlos und dauert den Angaben zufolge nur wenige Minuten.

Geführt wird das Verzeichnis von der 2017 gegründeten Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB). Deren Vizepräsident Michael Wetterich erhofft sich eine Stärkung der Berufsgruppe. Viele Pflegefachkräfte in Bayern verfügten über zusätzliche Weiterbildungen und Spezialisierungen. Das werde durch das Register erstmals sichtbar und der Beruf dadurch aufgewertet. Zugleich werde sich zeigen, wo es Aus- und Weiterbildungsbedarf gebe.