Ein kleiner bunter Regenschirm wandert durch die Welt. Fröhlich leuchten seine Farben in der Sonne, und wenn er ab und zu etwas hüpft, sieht man darunter ein Paar rote Gummistiefel.
Aber es regnet doch gar nicht, sagen Sie? Ja, um Himmels Willen – wen interessiert das, wenn der Regenschirm doch funkelnagelneu und wunderschön ist? Wer sagt denn, dass man nicht auch bei Sonnenschein mit einem Regenschirm in den Kindergarten gehen kann, und morgen, wenn es regnet, barfuß mit Sommerkleid?
Kinder sind so. Sie entscheiden nach Lust und Laune, nicht nach der Vernunft. Sie halten sich nicht an das, was „man“ tut, sondern haben ihre ganz eigenen Regeln.
Wir Erwachsenen dagegen kalkulieren, wägen ab, richten uns nach Konventionen. Das „Wo kämen wir da hin“ sitzt uns im Nacken und bringt uns dazu, uns lieber anzupassen als aufzufallen. Das hat natürlich seine guten Gründe, denn es macht das Zusammenleben besser planbar – aber eben auch langweiliger und farbloser.
Dabei hat Gott ein Herz für die, die etwas anders sind. Die Bibel ist voller Geschichten von Menschen, die eben nicht das tun, was alle tun: von Jakob, der sich den Segen seines Vaters ertrotzt; von Hannah, die dort betet, wo eigentlich nur Priester beten; von Petrus, der so oft erst handelt und dann nachdenkt. Gerade diese Menschen macht Gott zu seinen Boten. Er sieht nicht die Konventionen, sondern das Herz. Und er fordert uns auf: Macht es genauso.
Darum: Lächeln Sie, wenn Sie demnächst jemanden sehen, der im Regen barfuß läuft. Er ist Gottes geliebtes Kind – wie wir alle.