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Bamberger Kirchen planen ab 2026 Ökumenische Hochschulgemeinde

Die Katholische Hochschul-Gemeinde (KHG) und die Evangelische Studierendengemeinde (ESG) in Bamberg wollen spätestens ab 2026 als Ökumenische Hochschulgemeinde (ÖHG) zusammengehen. Aktuell ist die ESG in den Räumlichkeiten der KHG zu Gast, weil ihr bisheriges Domizil renoviert wird, sagte ESG-Pfarrer Thomas Braun dem Evangelischen Pressedienst (epd). Das „Karl-Steinbauer-Haus“ soll kommendes Jahr fertig saniert sein und die geplante ÖHG beherbergen: „Gebäudefragen und Fragen des Gemeindeaufbaus sind ineinander aufgegangen und haben sich positiv beeinflusst.“

Eine ÖHG wäre bayernweit zwar nicht einzigartig, aber doch noch eher die Ausnahme. Eine dezidiert ökumenische Hochschulseelsorge gibt es beispielsweise bereits in Kempten oder auch Freising. Der Regelfall aber sind räumlich getrennte KHG und ESG, die jedoch beim Programm zusammenarbeiten, wie etwa in Würzburg. „Ich bin mir sicher, dass wir künftig aber auch in Immobilienfragen immer häufiger ökumenisch denken müssen und dürfen. Es könnte ja sein, dass wir da als Kirchen etwas voneinander lernen. Und wer weiß, vielleicht macht das sogar Spaß!“, erläuterte Braun. Das betreffe nicht nur die Studierendenseelsorge, sondern auch die Gemeindearbeit in Stadt und Land.

Die ÖHG in Bamberg werde seines Wissens „im Kirchenkreis Bayreuth das erste ökumenische Zentrum sein“, sagte ESG-Pfarrer Braun weiter. Der Kirchenkreis Bayreuth ist fast deckungsgleich mit dem Regierungsbezirk Oberfranken. „Wir haben also ein bisschen Leuchtturm-Funktion“, erläuterte der Seelsorger. In anderen Regionen Bayerns gibt es bereits seit vielen Jahren einzelne ökumenische Zentren, also Immobilien, die von mehreren Konfessionen gemeinsam benutzt werden – beispielsweise das 1975 eröffnete Ökumenische Zentrum im Würzburger Stadtteil Lengfeld.

Bevor aber auch die Hochschulseelsorge in Bamberg strukturell ökumenisch wird, muss das „Karl-Steinbauer-Haus“ am Markusplatz fertig saniert werden. Die Kosten dafür liegen bei mehr als zwei Millionen Euro, den Löwenanteil trägt die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern (ELKB) mit etwa 1,5 Millionen Euro. Weitere 500.000 Euro kommen von der öffentlichen Hand und aus Stiftungs-Zuschüssen. Die ESG selbst muss rund 100.000 Euro der Sanierungskosten übernehmen. „Hier sind wir noch auf Spenden und Sponsoren angewiesen“, erklärte Braun. (1868/06.06.2025)