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Bamberger Erzbischof nennt Papstschreiben “wegweisende Orientierung”

Das päpstliche Schreiben „Dilexi te“ bewertet der Bamberger Erzbischof Herwig Gössl als eine „wegweisende Orientierung für die Weltkirche und alle Menschen“. Papst Leo XIV. führe darin die sozialen und spirituellen Impulse von Papst Franziskus fort und vertiefe sie in eindrucksvoller Klarheit, sagte Gössl laut einer Mitteilung vom Donnerstag. „In einer Zeit, in der sich das Handeln der Politik zunehmend den Interessen der Wirtschaft unterordnet, erinnert dieses Lehrschreiben daran, dass der Mensch – besonders der Arme und Schwache – im Mittelpunkt stehen muss“, so der Erzbischof.

„Papst Leo ruft uns auf, Strukturen der Ungerechtigkeit zu überwinden und die Liebe Christi in konkrete Solidarität zu verwandeln“, fügte Gössl hinzu. Es sei ein Plädoyer für eine Kirche, die sich an die Seite der Armen stellt und in ihnen Jesus Christus erkennt. „Auch wir erfahren, dass unsere Kirche kleiner und ärmer wird“, sagte der Erzbischof. Gerade darin liege eine Chance, „glaubwürdiger zu werden, näher bei den Menschen zu leben und die Kraft des Evangeliums neu zu entdecken“.

Papst Leo XIV. beklagt in seinem ersten größeren apostolischen Schreiben eine Gleichgültigkeit mancher Christen gegenüber den Armen und Ausgeschlossenen. In einigen christlichen Bewegungen und Gruppen lasse sich ein „mangelndes oder gar fehlendes Engagement für das Gemeinwohl der Gesellschaft und insbesondere für die Verteidigung und Förderung der Schwächsten und Benachteiligten“ feststellen, schreibt der Papst in „Dilexi te“ („Ich habe dich geliebt“), das der Vatikan am Donnerstag veröffentlichte. (3135/09.10.2025)