Bakterien können die Fortpflanzung von Quallen steuern. Das haben neue Forschungsergebnisse der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) gezeigt. Quallen gehörten zu den ältesten Tieren der Erde, kämen in allen Ozeanen vor und seien deshalb wertvolle Modellsysteme für die biologische Forschung, teilte die CAU am Dienstag mit. Mikrobiologinnen der CAU hätten nachgewiesen, dass die asexuelle Fortpflanzung der Ohrenqualle maßgeblich durch bakterielle Produkte gesteuert wird. „Unsere Ergebnisse belegen, dass nicht nur Umweltfaktoren wie Temperatur oder Salzgehalt eine Rolle spielen, sondern dass das natürliche Mikrobiom der Qualle wesentlich für ihre Fortpflanzung ist“, erklärte Nadin Jensen, Teil der Arbeitsgruppe Molekularbiologie der Mikroorganismen an der CAU.
Die Ergebnisse lieferten Einblicke in die Anpassungsfähigkeit von Meereslebewesen. Besonders Quallen würden eine hohe Anpassungsfähigkeit aufweisen. „Ein besseres Verständnis ihrer Fortpflanzung könnte dazu beitragen, ihre Verbreitung in den Ozeanen besser zu verstehen und zukünftig vielleicht auch entgegenzusteuern“, erklärte Ruth Schmitz-Streit, Mikrobiologin und Leiterin der Arbeitsgruppe.
Die Forschungsergebnisse sind im durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Sonderforschungsbereich „Entstehen und Funktionieren von Metaorganismen“ entstanden.