Die Lage im Sudan ist nach zwei Jahren Krieg katastrophal. Am Dienstag wollen viele Staaten in London über mögliche Lösungen beraten. Deutschland kündigt kurz zuvor weitere Hilfsgelder an.
Deutschland gibt weitere 125 Millionen Euro für humanitäre Hilfe im Sudan. Das kündigte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Montagabend vor einer Sudan-Konferenz am Dienstag in London an. “In weiten Teilen Sudans ist der Tod allgegenwärtig. Vor den Augen der Welt spielt sich dort die größte humanitäre Katastrophe unserer Zeit ab”, sagte sie. Ganze Landstriche seien zerstört, Hunderttausende Familien auf der Flucht, Millionen Menschen hungerten, Frauen und Kinder seien schlimmster sexueller Gewalt ausgesetzt.
Auch Deutschland übernehme daher Verantwortung, “um das Leid der Menschen in der Region zu lindern und die Lage in den Nachbarländern zu stabilisieren”, so Baerbock. Mit dem Geld sollen internationale und lokale Hilfsorganisationen dringend benötigte Nahrung und Medizin zu den notleidenden Menschen bringen können. Die Konferenz wird von Deutschland, Großbritannien, Frankreich, der EU und der Afrikanischen Union ausgerichtet.
Es werde in London darum gehen, “zusammen mit unseren afrikanischen Partnern Möglichkeiten für uneingeschränkte humanitäre Zugänge, Schutz der Zivilbevölkerung und für eine politische Lösung des blutigen Konflikts abzustecken”, sagte die Außenministerin. Dazu kämen wichtige Akteure aus der Region, dem Golf, aber auch die USA, die Vereinten Nationen und andere nach London. “Die Konfliktparteien werden nur durch gemeinsamen internationalen Druck endlich an den Verhandlungstisch kommen”, so Baerbock. Dabei spielten insbesondere die Golfstaaten eine wichtige Rolle. Sie müssten ihren Einfluss geltend machen, zum Beispiel für humanitäre Korridore.