Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) hat die Schirmherrschaft für die Bahnhofsmission Duisburg übernommen. Die Bahnhofsmission leiste „unschätzbare Arbeit“, die politischen Rückhalt und öffentliche Anerkennung verdiene, erklärte die aus Duisburg stammende Bas am Freitag in Duisburg. „Es geht um mehr als akute Hilfe – es geht um Teilhabe, Würde und darum, Menschen nicht aufzugeben, auch wenn sie durch alle Raster gefallen sind.“ Von den Mitarbeitern erhielt die Ministerin symbolisch eine blaue Mitarbeiter-Weste mit dem Logo der Bahnhofsmission.
Die vor 113 Jahren gegründete ökumenische Bahnhofsmission Duisburg hat nach eigenen Angaben knapp 30.000 Kontakte zu Hilfesuchenden jährlich. Das Team besteht aus zwei hauptamtlichen Mitarbeitern und über 30 freiwillig Engagierten, die Bahnreisenden helfen und Menschen in akuten Notlagen mit Gesprächen, Verpflegung oder der Vermittlung von Hilfsangeboten unterstützen. Sie sind im Zwei-Schicht-System montags bis freitags von 7.30 bis 19 Uhr und an jedem letzten Samstag im Monat im Einsatz.
„In letzter Zeit kommen zu uns vermehrt einsame Menschen und solche, die durch das Raster der Gesellschaft gefallen sind“, berichtete Bodo Gräßer, einer der beiden hauptamtlichen Mitarbeiter. „Manche haben Hausverbote in den Geschäften und Einkaufszentren der Innenstadt, sind arm und verschuldet. Andere haben psychische Erkrankungen, Suchterkrankungen, sind wohnungslos, geflüchtet.“
Träger der Bahnhofsmission sind das Diakoniewerk Duisburg und die Caritas Duisburg, die auch die Personalkosten für die beiden Hauptamtlichen tragen. Die Räumlichkeiten im Bahnhof und die Nebenkosten werden den Angaben zufolge von der Deutschen Bahn AG finanziert.