Der Synodenpräsident der Evangelischen Landeskirche in Baden, Axel Wermke, hat für das Zusammengehen von evangelischen Landeskirchen geworben. Die kirchlichen Aufgaben seien in größeren Verbünden besser zu lösen, sagte er am Mittwoch in einem Grußwort vor der in Speyer tagenden Landessynode. „Es wird zu Fusionen kommen müssen“, betonte Wermke und bot der Evangelischen Kirche der Pfalz dazu Gespräche an.
Sein pfälzischer Amtskollege, Synodalpräsident Hermann Lorenz, hielt die badische Initiative für sinnvoll: „Die Beziehungen zur Evangelischen Landeskirche in Baden sind schon immer gut“, sagte er dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Wenn die Zusammenarbeit noch weiter vertieft werden würde, wäre dies für beide Seiten von Vorteil. Einen Zusammenschluss würde ich persönlich begrüßen.“
Die pfälzische Landessynode, das „Kirchenparlament“, will an diesem Donnerstag auch über engere Kooperationen mit anderen evangelischen Landeskirchen bis hin zu Fusionen debattieren. Bis 2035 muss die etwa 430.000 Mitglieder zählende Pfälzer Kirche rund 60 Millionen Euro einsparen – etwa 45 Prozent ihres Budgets.
In ihrem Bericht vor der bis Samstag im Speyerer Technik-Museum tagenden Pfälzer Synode betonte Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst die Notwendigkeit eines strikten Sparkurses. „Wir stehen an einer Schwelle. Es geht nicht um kosmetische Korrekturen – es geht ums Ganze.“ Die Synode berät bis Samstag über Empfehlungen für konkrete Reformschritte. Dabei soll es unter anderem um die Verringerung der Kirchenbezirke und der Kirchengemeinden, die Zentralisierung der Kirchenverwaltung sowie die Zukunft kirchlicher Einrichtungen und der Pfarrhäuser gehen.
Für die Kirche gebe es „viele Hoffnungslichter“, sagte Kirchenpräsidentin Wüst. Die Menschen erwarteten nach wie vor etwas von der Kirche, die sich in tiefgreifenden strukturellen und geistlichen Veränderungsprozessen befinde. Die Pfälzer Kirche sei etwa präsent in der Öffentlichkeit mit ihrem „Segensbüro“, im digitalen Raum mit eigenen Kanälen etwa auf Instagram und TikTok, oder kommendes Jahr mit dem zweiten „Kleinen Pfälzer Kirchentag“ im westpfälzischen Otterbach.
Auch zukünftig werde sich die Kirche politisch äußern, wenn es um die Bedrohung der Demokratie und der Menschenwürde insbesondere durch den Rechtsextremismus gehe, sagte Wüst. Die Kirche werde „Haltung zeigen, in den Fragen, die die Menschen existenziell berühren“. Auch mit Wählern der AfD müsse die Kirche im Dialog bleiben. Wüst sprach sich zudem für eine humane Flüchtlingspolitik aus, die sich an Recht und Menschlichkeit orientiere.