Nach Ansicht des Direktors des Oberkirchenrats der Evangelischen Landeskirche in Baden, Kai Tröger-Methling, gehören Glauben und Zweifel zusammen. „Genauso, wie uns der Glaube willkommen ist, sollte uns der Zweifel willkommen sein“, sagte er laut Manuskript am Sonntagnachmittag in seiner Predigt zum Auftakt der Frühjahrstagung der Landessynode in Bad Herrenalb (Kreis Calw).
Gerade in Glaubensdingen habe der Zweifel keinen guten Ruf. Er klinge wie „unzuverlässig“ oder „unbeständig“. Stattdessen gelte aber: „Es geht darum, glaubend zu zweifeln oder zweifelnd zu glauben.“ Denn Zweifel könne etwas Gutes haben, betonte Tröger-Methling. Er helfe, dass man nicht zu selbstsicher wird und bewahre einen davor, falsche Wege einzuschlagen. Nur wer zu seinen Zweifeln stehe, könne im Zweifeln hoffen. „Glauben und Zweifel. Das ist ein besonderes Paar“, so der Direktor.
Die Landessynode der badischen Kirche tagt bis zum kommenden Donnerstag (10. April). Am Montag wird Landesbischöfin Heike Springhart ihren Bericht zur aktuellen Situation der Landeskirche vorstellen. Danach werden sich die 74 Synoden-Mitglieder mit dem nächsten Doppelhaushalt beschäftigen. Am Dienstagabend gibt es einen Themenabend zu „innovativen kirchlichen Projekten“. Als Gastreferent wird Pfarrer Thomas Schlegel aus der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland seine Erfahrungen über „Kirchliches Leben in Erprobungsräumen“ weitergeben. Am Mittwoch bietet der Jurist Jürgen Blechinger Informationen und Gespräche zu Flucht und Migration an. Am Donnerstag werden von der Synode drei ehemalige Oberkirchenräte verabschiedet: Der ehemalige Chef der Diakonie Baden, Urs Keller, die ehemalige Personalreferentin Cornelia Weber sowie die ehemalige Leiterin des Referats Geschäftsleitung und Recht, Uta Henke.
Das Kirchenparlament, die Synode der Evangelischen Landeskirche in Baden, ist eines von vier kirchenleitenden Gremien neben der Landesbischöfin, dem Landeskirchenrat und dem Oberkirchenrat. Die Synode vertritt fast eine Million Protestanten in Baden. (0785/06.04.2025)