Die baden-württembergische Landesregierung sieht derzeit keinen dringenden Bedarf für den Aufbau eigener großer Wasserstoffspeicher im Südwesten. Sie priorisiert stattdessen die Anbindung an das bundesweite Wasserstoffnetz, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme des Umweltministeriums auf eine Anfrage der FDP-Landtagsfraktion hervorgeht.
Auf die Frage, ob vorhandene Erdgasspeicher für Wasserstoff umgerüstet werden können, antwortete Ministerin Thekla Walker (Grüne), dass die existierenden Kapazitäten für Erdgas im Südwesten mit rund 0,4 Terawattstunden verschwindend gering seien und nur etwa zwei Promille der deutschen Gesamtkapazität ausmachten. Aktuell sei nur noch der Untergrundspeicher Sandhausen (Rhein-Neckar-Kreis) in Betrieb, während der Speicher Fronhofen-Illmensee (Kreis Ravensburg) stillgelegt worden sei und sich im Rückbau befinde.
Auch oberirdischen Anlagen wie Druck- und Flüssigwasserstoffspeichern räumt die Landesregierung für den Ausgleich saisonaler Schwankungen derzeit keinen größeren Nutzen ein. Vielmehr sei die Einbindung in das nationale Netz entscheidend. Durch dieses Netz könne Baden-Württemberg an Speicherkapazitäten außerhalb des Landes partizipieren. (1383/10.06.2025)