Pflegende Angehörige können dadurch entlastet werden, dass die pflegebedürftige Person den Tag oder die Nacht in einer teilstationären Pflegeeinrichtung verbringt. Dafür investiert Baden-Württemberg zwei Millionen Euro.
Das Land Baden-Württemberg will pflegende Angehörige entlasten und fördert daher Einrichtungen der Tages-, Nacht- und Kurzzeitpflege mit insgesamt rund zwei Millionen Euro. Das kündigte Sozial- und Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) am Dienstag in Stuttgart an.
Tagespflege und Nachtpflege ergänzen die häusliche Pflege, da die pflegebedürftige Person entweder den Tag oder die Nacht in einer teilstationären Pflegeeinrichtung verbringt. Von Kurzzeitpflege spricht man, wenn eine pflegebedürftige Person stationäre Pflege lediglich für eine begrenzte Zeit braucht – etwa nach einem Klinikaufenthalt oder wenn die häusliche Pflege eine Zeit lang ausgesetzt werden muss oder soll.
Mit der Förderung von zwei Millionen Euro würden nun in Baden-Württemberg 65 Tagespflegeplätze und 15 Kurzzeitpflegeplätze geschaffen, hieß es. Davon profitieren Einrichtungen in den Landkreisen Heilbronn, Rastatt, Esslingen und Ludwigsburg.
Darunter sind auch kirchliche Einrichtungen. So erhält die “Petrus Tagespflege” der Diakoniestation Heilbronn-West eine Landesförderung von 400.000 Euro und die Tagespflege “Gemeinsam in den Tag Leben” des Caritasverbands für den Landkreis Rastatt 340.000 Euro für den Ausbau ihres Pflegeangebots.
“Wir wollen pflegende Angehörige, nahestehende Pflegepersonen und deren unterstützendes Umfeld entlasten”, erläuterte Minister Lucha. “Menschen mit Betreuungsbedarf sollen möglichst lange zu Hause versorgt werden können.” Damit die häusliche Pflegesituation für alle Beteiligten ein gangbarer Weg sei, ziele das Land auf die “Entlastung und Stabilisierung des häuslichen Umfelds”.
In Baden-Württemberg sind laut Ministerium mehr als 600.000 Menschen auf Pflege angewiesen. 85 Prozent von ihnen würden zu Hause versorgt, davon rund 65 Prozent ausschließlich durch Angehörige.