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Austauschdienst fordert mehr EU-Budget für Erasmus+

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fordert mehr Geld von der Europäischen Union für das Austauschprogramm Erasmus+. Im Zeitraum von 2028 bis 2034 sei ein Gesamtbudget von mindestens 60 Milliarden Euro nötig, um die EU-Ziele zu erreichen, heißt es in einem auf der DAAD-Mitgliederversammlung am Dienstag verabschiedeten Beschluss. 20 Milliarden Euro davon müssten gemäß dem bisherigen Verteilungsschlüssel an die Hochschulen fließen. Die EU-Kommission plane, ihren Budgetentwurf für den Zeitraum ab 2028 Mitte Juli vorzustellen, hieß es. Für die aktuelle Periode (2021 bis 2027) sind laut EU mehr als 26 Milliarden Euro für das Programm vorgesehen.

Die Erhöhung sei nötig, um das EU-Ziel zu erreichen, dass knapp ein Viertel aller Studierenden einen Aufenthalt im europäischen Ausland absolvieren sollten. Präsident des Austauschdienstes und Rektor der Uni Köln, Joybrato Mukherjee betonte, in Zeiten geopolitischer Spannungen sei Erasmus+ „ein wichtiger Stabilitätsanker“ für junge Europäerinnen und Europäer. Eine Budgeterhöhung ab 2028 sei „unerlässlich“.

Das Programm Erasmus+ sei bei Studierenden und Hochschulen beliebter denn je, erklärte Stephan Geifes, Direktor der Nationalen Agentur für Erasmus+ Hochschulzusammenarbeit im DAAD. Doch trotz eines Rekordbudgets in diesem Jahr hätten nur 60.000 von 82.000 beantragten Auslandsaufenthalten bewilligt werden können.

Das aktuelle Erasmus-Programm (2021-2027) unterstützt die bildungspolitischen Ziele der EU-Kommission und soll die Attraktivität Europas als Studien- und Wissenschaftsstandort erhöhen. Rund 1,4 Milliarden Euro fließen an deutsche Hochschulen. An Erasmus+ nehmen 33 Länder als Programmländer teil, neben den 27 EU-Mitgliedsstaaten auch Island, Liechtenstein, Nordmazedonien, Norwegen, Serbien und die Türkei. Das Vereinigte Königreich ist nach dem Brexit nur noch Partnerland.