Zum 150. Geburtstag von Karl Foerster (1874-1970) widmet das Potsdam-Museum dem Schriftsteller und Gärtner eine Sonderausstellung. Unter dem Titel „Neue Wege – Neue Gärten“ werde der Gartenpionier dort bis zum 18. August vorgestellt, teilte das Museum mit. Seine Ideen der Gartengestaltung prägten die Gartenkultur bis heute. Die Ausstellung ist seit Samstag zu sehen.
Foerster habe seinerzeit blühfreudige Stauden und Ziergräser in die Gartengestaltung eingeführt, hieß es. In seinem Garten im Potsdamer Stadtteil Bornim habe er gezeigt, wie Blüten, Laub und Gestalt der Pflanzen ganzjährig ein naturalistisches Gartenbild entfalten. Um seine zahlreichen Züchtungen bereichert sei so ein neuer, wohnlicherer Gartenstil entstanden.
Auch Lücken in Foersters Lebenslauf würden in der Ausstellung näher betrachtet, hieß es. Der Gartenexperte hatte in der NS-Zeit in Deutschland zahlreiche Bücher veröffentlicht und war 1940 in die NSDAP eingetreten. In der DDR wurde er mehrfach ausgezeichnet. Museumsdirektor Thomas Steller betonte, Foerster habe sich „widrigen Umständen“ angepasst oder entzogen und sei „in vier politischen Systemen erfolgreich seinen Weg gegangen“.
Karl Foerster wurde am 9. März 1874 in Berlin geboren, in Schwerin und Potsdam zum Gärtner ausgebildet und eröffnete 1903 in Berlin eine Gärtnerei. Wenige Jahre später ging er nach Potsdam. Dort starb er am 27. November 1970 mit 96 Jahren. Er wurde auf dem Alten Friedhof Bornim bestattet. Seine Tochter vermachte 2010 Haus und Garten ihres Vaters einer treuhänderischen Stiftung unter dem Dach der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.