Eine der einflussreichsten Künstlervereinigungen des 20. Jahrhunderts ist seit Samstag Thema einer Ausstellung im „Arp Museum Bahnhof Rolandseck“ in Remagen. Präsentiert wird die erste umfassende Schau seit fast 50 Jahren zum avantgardistischen Künstlernetzwerk Abstraction-Création. Bis zum 11. Januar werden unter dem Titel „Netzwerk Paris. Abstraction-Création 1931-1937“ insgesamt 70 Werke von Mitgliedern der Künstlergruppe gezeigt, die 1931 auf Initiative von Hans Arp und Theo van Doesburg in Meudon bei Paris gegründet wurde.
Darunter sind Gemälde, Grafiken, Fotografien und Skulpturen von Hans Arp, Max Bill, Alexander Calder, Robert Delaunay, Theo van Doesburg, Barbara Hepworth, Mainie Jellet, František Kupka, László Moholy-Nagy, Piet Mondrian, Marlow Moss, Sophie Taeuber-Arp und Georges Vantongerloo. Ziel des Künstlernetzwerks war, eine Plattform für die damals noch wenig anerkannte abstrakte Kunst zu schaffen. Zudem wollten die Künstlerinnen und Künstler mit der Abstraktion einen Gegenpol zu erstarkenden faschistischen Ideologien setzen.
Die Ausstellung zeigt außerdem, wie die Prinzipien der abstrakten Kunst der frühen Moderne in der Gegenwart weiterentwickelt werden. Das belegen sieben Gegenwartspositionen ungegenständlicher Kunst. Die rund 30 Arbeiten von Rana Begum, Daniel Buren, Angela Bulloch, Imi Knoebel, Timo Nasseri, Kai Schiemenz und Beat Zoderer treten in einen Dialog mit den Werken der Künstlerinnen und Künstler des Netzwerks Abstraction-Création.
Die letzten großen Ausstellungen zum Künstlernetzwerk Abstraction-Création wurden 1977 im Museum of Modern Art in New York und 1978 im Westfälischen Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster sowie anschließend im Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris gezeigt.