Unter dem Titel „Der Orient in Gotha“ eröffnet die Forschungsbibliothek Gotha am Sonntag auf Schloss Friedenstein ihre Jahresausstellung. Erzählt werde in der Schau nicht nur die Geschichte von 400 Jahren Orientstudien in Gotha, sondern auch die Geschichte der Thüringer Residenzstadt und der mit ihr verbundenen Gelehrten, kündigte die Universität Erfurt als Trägerin der Einrichtung am Donnerstag an. Zu sehen ist sie bis zum 3. November.
Die Ausstellung gebe Einblicke in das Studium der Theologie und der orientalischen Sprachen in der Frühen Neuzeit und in die Sammlungspraxis und Welterschließung im Zeitalter der Aufklärung. Thema sei zudem die Rolle der Gothaer Sammlung orientalischer Handschriften bei der Entstehung moderner Wissenschaftsdisziplinen wie der Arabistik und Islamwissenschaft.
Auch gehe es um die Gothaer Gelehrten des 16. bis 19. Jahrhunderts und ihre Wissensbildung über das Osmanische Reich, die arabische Halbinsel und Ostafrika. Dazu gehörten nach Angaben der Forschungsbibliothek protestantische Theologen, aufklärerische Naturforscher, historisch-kritisch arbeitende Orientalisten, Dichter der Romantik und auch Kartografen. Jeder von ihnen habe auf seine Weise die Sicht auf die Kultur, Geschichte, Literatur und Geografie des Osmanischen Reichs, der arabischen Halbinsel und des Orients geprägt.