Predigttext am vierten Sonntag nach Epiphanias: 1. Mose 8, 1–12Ende der Sintflut. Noahs Opfer. Verheißung des HERRN 1 Da gedachte Gott an Noah und an alles wilde Getier und an alles Vieh, das mit ihm in der Arche war, und ließ Wind auf Erden kommen und die Wasser fielen. 2 Und die Brunnen der Tiefe wurden verstopft samt den Fenstern des Himmels, und dem Regen vom Himmel wurde gewehrt. 3 Da verliefen sich die Wasser von der Erde und nahmen ab nach hundertundfünfzig Tagen. 4 Am siebzehnten Tag des siebenten Monats ließ sich die Arche nieder auf das Gebirge Ararat. 5 Es nahmen aber die Wasser immer mehr ab bis auf den zehnten Monat. Am ersten Tage des zehnten Monats sahen die Spitzen der Berge hervor. 6 Nach vierzig Tagen tat Noah an der Arche das Fenster auf, das er gemacht hatte, 7 und ließ einen Raben ausfliegen; der flog immer hin und her, bis die Wasser vertrockneten auf Erden. 8 Danach ließ er eine Taube ausfliegen, um zu erfahren, ob die Wasser sich verlaufen hätten auf Erden. 9 Da aber die Taube nichts fand, wo ihr Fuß ruhen konnte, kam sie wieder zu ihm in die Arche; denn noch war Wasser auf dem ganzen Erdboden. Da tat er die Hand heraus und nahm sie zu sich in die Arche. 10 Da harrte er noch weitere sieben Tage und ließ abermals eine Taube fliegen aus der Arche. 11 Die kam zu ihm um die Abendzeit, und siehe, ein Ölblatt hatte sie abgebrochen und trug’s in ihrem Schnabel. Da merkte Noah, dass die Wasser sich verlaufen hätten auf Erden. 12 Aber er harrte noch weitere sieben Tage und ließ eine Taube ausfliegen; die kam nicht wieder zu ihm.
Von Reinhard Müller-ZetzscheKennen Sie auch so eine Mutter, die mit Krokodilstränen beteuert, dass sie ihre Tochter liebt, obwohl sie sie jahrelang nicht vor dem prügelnden oder missbrauchenden Kerl an ihrer Seite geschützt hat? Unbegreiflich! Ist das dieselbe Frau? Aus den Widersprüchen kommt man nicht heraus. So ist es mit der Sintflutgeschichte auch. Sie ist als ganze Geschichte unerzählbar, weil unser Gottesbild sich von dem der Erzähler total unterscheidet. Für uns können die Vernichtung der ganzen verkommenen Schöpfung und das fürsorgliche Bewahren eines kleinen Teils kaum zusammengehen. An dieser Klippe muss ich erst einmal vorbei. Jenseits davon geht es los mit: „Gott gedachte an Noah und an alles … in der Arche.“ Gott gedenkt der Seinen. Das ist das Thema. (…)
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