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Aufführung in Hamm wird oft vergessen

UK 39/2018, Kinderoper „Brundibar“ (Seite 13: „Nur wenige überlebten den Nazi-Terror“)
Mit großem Interesse habe ich den Artikel, der an die Uraufführung der Kinderoper vor 75 Jahren erinnert, gelesen. Freilich muss ich ihn aus ganz persönlichem Erleben ergänzen.
Die Bildunterschrift weist auf die Aufführung durch die Musikschule Hamm vor 20 Jahren hin. Aber bereits am 15. März 1987 hat der Arbeitskreis „Woche der Brüderlichkeit“ in Hamm, an dessen Entstehung ich selbst maßgeblich beteiligt war, „Brundibar“ zur Eröffnung der „Woche der Brüderlichkeit“ in Hamm aufgeführt. Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer haben wochenlang begeistert geprobt. Die Aufführung erreichte insgesamt etwa 500 Menschen. Es war damals in Hamm das zweite Mal überhaupt, dass die Kinderoper in Deutschland aufgeführt wurde. Das erste Mal geschah es in Freiburg, wo Schwester Veronika Grüters die Verantwortung trug. Sie hat sich auf unsere Anfrage hin sofort bereit  erklärt, uns das Text- und Notenmaterial zu beschaffen. was übrigens rechtlich außerordentlich schwierig war. Sie war aber deshalb so interessiert an der Sache, weil ihre Familie – ursprünglich jüdischen Glaubens – aus Hamm stammt.
Mit ist es wichtig, auf diese Tatsachen hinzuweisen, weil ich immer wieder feststellen muss, dass die 1987 erfolgte wichtige Aufführung von „Brundibar – die Kinderoper aus Theresienstadt“ in Hamm oft vergessen wird.

Hans Gerd Nowoczin, Pfarrer i.R., Hamm