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Auf die Bibel hören

UK 22/2016, Leitartikel (Seite 1: „Mehr Respekt bitte“)
Anliegen des Beitrags ist die Frage, „wie wir künftig miteinander umgehen, miteinander leben wollen“. Richtig. Aber worauf kann sich die Abklärung solcher Notwendigkeiten stützen, zumal im Zeitalter großer sozialer Veränderungen einerseits, popularpolitischer Tendenzen andererseits? Erreichter „Bildungsstandard“ reicht da offensichtlich nicht aus, denn auch „gebildete“ Leute können ziemlich ungezogen sein…
Wie wär‘s mit dem Rückgriff auf ethische Kapitel der Bibel, zum Beispiel auf das 12. Kapitel des Römerbriefes, insbesondere die Verse 9 bis 16? Stichwort: Lebenswandel nach dem Grundsatz der Nächstenliebe; zum Beispiel Vers 10: „Die brüderliche Liebe untereinander sei herzlich. Einer komme dem anderen mit Ehrehrbietung zuvor.“ Blauäugig? Altväterlich? Vielleicht…
Jedoch halte ich es mit dem Schriftsteller Eugène Ionesco, der einmal gesagt hat: „Wir Menschen haben vergessen, dass man nach dem Himmel sehen kann.“ – Vergessen wir nicht, auf biblischen Rat (fachtheologisch: paulinische Paraklese) zu hören, gerade im Blick auf ein besseres Miteinander.
Dr. theol. Dieter Burkert, Dortmund