Der Junge dürfte vier oder fünf Jahre alt sein. Er ist ein fröhliches Kind. Das sehen auch die Erzieherinnen im Kindergarten so. Er kennt sich gut aus mit allerhand Geschichten – auch mit denen in der Bibel. Besonders aber Sciencefiction hat es ihm angetan. Womöglich hat da jemand in seiner Familie eine Vorliebe.
Jedenfalls verwendet der Junge Begriffe, die eindeutig der Serie Star Trek zuzuordnen sind. Sein Lieblingswort: „beamen“.
In der Serie erforscht die Mannschaft des Raumschiffes Enterprise den Weltraum – „unendliche Weiten“. Um vom Raumschiff auf einen Planeten zu gelangen, können die Forscher „gebeamt“ werden. Sie müssen dazu auf einer speziellen Plattform stehen, dann fällt das Kommando „Energie“ und die Personen werden in einzelne Moleküle zerlegt und auf dem Planeten wieder „zusammengesetzt“. Das Ganze funktioniert natürlich auch wieder in die andere Richtung.
Die Kindergartengruppe ist auf dem Weg in die Kirche. Dort werden sie singen und eine Geschichte aus der Bibel hören. Unterwegs dahin sehen sie auf dem Friedhof einen Beerdigungszug. Der Sarg wird auf einem Leichenwagen transportiert. Die Trauergemeinde steuert auf das ausgehobene Grab zu.
„O Mann“, sagt ein Kind. „Wie soll das mit der Auferstehung klappen, wenn die den Toten in so einem Holzsarg in der Erde verbuddeln?“ Während die Erwachsenen innerlich stöhnen und um eine Antwort ringen, ist die Sache für den Enterprise-Fan völlig klar: „Das ist doch für den Gott gar kein Problem. Der beamt den Toten einfach zu sich hoch und alles ist gut. Der Gott kann das.“