Unter Franziskus war die Jesuiten-Zeitschrift “La Civiltà Cattolica” eine Art Zentralorgan für die Linie des Papstes – mit exklusivem Zugang zu wichtigen Informationen. Nun hat Leo XIV. die Redaktion empfangen.
Leo XIV. will offenbar die enge Verbindung zwischen dem Papst und der Jesuitenzeitschrift “La Civiltà Cattolica” fortsetzen. Bei einem Empfang für Redakteure und Mitarbeiter der von Jesuiten geleiteten internationalen Monatszeitschrift sagte er am Donnerstag im Vatikan: “Eure Arbeit hat dazu beigetragen – und tut es weiterhin -, die Kirche im öffentlichen Diskurs präsent zu machen, in Übereinstimmung mit den Lehren des Papstes und den Weisungen des Heiligen Stuhls.”
Der Papst rief die Redakteurinnen und Redakteure auf, “Boten der Hoffnung zu sein”. Sie sollten der Gleichgültigkeit entgegentreten und die Enttäuschung derer überwinden, “die nicht mehr an die Möglichkeit glauben, neue Wege zu beschreiten”.
Anlass der Begegnung war das 175-jährige Bestehen der Zeitschrift, die seit 1850 unter der Leitung des Jesuitenordens herausgegeben wird. Als katholisches Magazin bringt sie Grundsatzartikel über Geschichte, Politik, Kultur, Wissenschaft und Theologie. Sie erscheint regelmäßig in neun Sprachen.
Unter Papst Franziskus, der anders als sein Nachfolger auch selbst Jesuit war, hatten Redakteure der Zeitschrift das Privileg, auf Papstreisen bei internen Gesprächen zwischen den Jesuiten vor Ort und dem Papst dabei zu sein. Dabei wurden oft grundlegende kirchenpolitische Fragen diskutiert. In früheren Jahrzehnten wurden die Texte der Zeitschrift vor der Veröffentlichung im vatikanischen Staatssekretariat gegengelesen.