Mit einer Mahnwache vor der nuklearen Brennelementfabrik in Lingen haben mehrere Dutzend Umweltschützer am Mittwoch ihre Forderung nach einem Ende der deutsch-russischen Atomgeschäfte bekräftigt. Es müsse einen sofortigen Einfuhrstopp für russisches Uran geben, das in Lingen zu Brennelementen verarbeitet wird, erklärten mehrere Initiativen. Der Antrag des Fabrik-Betreibers Framatome zur Zusammenarbeit mit dem „Kreml-Atomkonzern“ Rosatom müsse abgelehnt werden. Framatome wolle mit einer Lizenz von Rosatom, mit russischem Uran, russischem Know-how und auch russischen Brennstab-Bauteilen in Lingen Brennelemente für Atomreaktoren russischer Bauart herstellen.
Bei der Kundgebung warnte Vladimir Slivyak, Träger des Alternativen Nobelpreises 2021, vor der Kooperation mit Rosatom: Russlands Präsident Vladmir Putin nutze Rosatom „als geopolitische Waffe, um seinen Einfluss auf die Energie-Infrastruktur in Europa auszubauen“, sagte er. Die Kooperation mit Framatome in Lingen sei ein gefährliches Beispiel für Putins weitreichenden Ambitionen und könne zum Beispiel zu Sabotage führen. Die Protestaktion verlief nach Polizeiangaben ohne Zwischenfälle.