Mit einer Kundgebung vor dem niedersächsischen Umweltministerium haben Umweltschützer am Mittwoch ihre Kritik am geplanten Atommüllendlager Schacht Konrad in Salzgitter bekräftigt. Gleichzeitig forderten sie Umweltminister Christian Meyer (Grüne) auf, einem vor zweieinhalb Jahren von den Umweltverbänden BUND und NABU gestellten Antrag auf Widerruf der Baugenehmigung für Konrad stattzugeben. Meyer hat angekündigt, noch in diesem Jahr über den Antrag zu entscheiden.
Das frühere Eisenerzbergwerk Konrad wird von der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) zum nationalen Endlager für schwach und mittel radioaktive Abfälle ausgebaut. Es soll nach Fertigstellung bis zu 303.000 Kubikmeter aufnehmen. Kritiker bemängeln unter anderem, dass der Bau auf veralteten Planungen beruhe.
„Gegen die Einlagerung von mittel- und schwach radioaktivem Atommüll in dem alten Eisenerzbergwerk Schacht Konrad in Salzgitter gibt es mehr Argumente, als ein Adventskalender Türchen hat“, sagte Ludwig Wasmus von der atomkritischen Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad bei der Kundgebung. Die Planungsgrundlage für das Vorhaben sei überaltert. „Nach heutigem Stand von Wissenschaft und Technik würde das Vorhaben niemals eine Genehmigung erhalten“.
Helge Bauer von der Anti-Atom-Organisation „.ausgestrahlt“ warnte davor, an Schacht Konrad festzuhalten: „Wer heute noch glaubt, dieses nasse Eisenerzbergwerk wäre ein geeigneter Ort, um Atommüll zu vergraben, glaubt auch noch an den Weihnachtsmann“, sagte er. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis dort eingelagerte radioaktive Stoffe wieder austräten.
„Der Umweltminister kann den Sack zumachen und damit das tun, was schon vor Jahrzehnten hätte passieren müssen“, erklärte Petra Wassmann vom NABU Niedersachsen. „Nur Mut, Herr Minister Meyer! Tun Sie das einzig Richtige und geben Sie unserem schlüssig begründeten Antrag statt!“